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Zur Ortsgeschichte und Ortsentwicklung von Großberghofen

Der Ort Großberghofen liegt zwölf Kilometer nordwestlich von Dachau an der Straße nach Aichach. Straßen waren schon in früherer Zeit für Großberghofen von Bedeutung.

In der Römerzeit führte nordöstlich des Ortes eine Straße vorbei und in deren Nähe sind Überreste eines römischen Gutshofes gefunden worden. Die Kirche des Ortes ist dem heiligen Georg geweiht, was auf römischen Einfluss schließen lässt. Die Forschung geht davon aus, dass noch in der Römerzeit oder bald danach eine Kapelle oder Kirche in Großberghofen errichtet worden ist. Denn der beliebteste und häufigste Kirchenpatron in der römischen und frühbayerischen Zeit war der heilige Georg.

Im Jahr 809 wird erstmals ein Priester Landprecht von Perchhoven urkundlich erwähnt. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte war der Ort verschiedenen Herren zugehörig, das heißt, eigentlich waren die einzelnen Höfe und Anwesen auf verschiedene Grundherren verteilt. Kirchlich war der Ort bereits um die Wende zum 16. Jahrhundert der Pfarrei Sittenbach angegliedert.

Dreimal wurde Großberghofen in geschichtlicher Zeit von Brandkatastrophen heimgesucht. Während des 30jährigen Krieges, 1704 während des Spanischen Erbfolgekrieges und 1823.IMG_5520 (Kopie).JPGMannschaftsfoto 2015

Die gewachsene bäuerliche Struktur hat sich über die Jahrhunderte kaum verändert. bis in unsere Zeit prägten sieben große Bauernhöfe und 22 kleinere Anwesen das Dorfbild. Dazu kamen das Pfarrhaus mit Kirche und das Gasthaus mit Metzgerei. Der Wagner, der Dorfschmied und der Kramer waren Kleinlandwirte, die doppelberuflich tätig waren. Erst in den dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts gesellten sich vier Handwerksbetriebe hinzu.

Nach dem 2. Weltkrieg entstanden zwischen den bäuerlichen Anwesen oder am Ortsrand weitere 26 Häuser, die hauptsächlich von Zweitsöhnen der Landwirte gebaut wurden. Danach herrschte im Dorf Bausperre, die durch staatliche Verordnung verhängt wurde. Der Grund hierfür war die zögerliche Haltung der Gemeindeväter gegenüber einer gemeindlichen Abwasserbeseitigung.

Im Jahre 1972 wurde die Gemeinde Großberghofen im Zuge der Gebietsreform in die neue Gemeinde Erdweg eingegliedert. Die neue Gemeinde sah in der Lösung der Abwasserbeseitigung einen wesentlichen Zielpunkt. So konnte schon 1977 das ganze Dorf Großberghofen an die vollbiologische Kläranlage in Erdweg angeschlossen werden. Seitdem sind am Dorfrand drei neue Siedlungsgebiete entstanden, die Kapplhofstraße, die Sägstraße und der Lärchenweg. An diesen Straßen sind über zwanzig Häuser gebaut worden.

Auch Großberghofen hatte nach 1945 sein Flüchtlingsproblem. Im Ort selbst sind aber nur wenige Familien geblieben. Ein großer Teil der Vertriebenen siedelte sich am Vollerholz an. Dort war gegen Ende des Krieges eine Fabrikanlage gebaut worden, für die auch einen Wohnsiedlung in Angriff genommen wurde. beide Vorhaben wurden aber nicht mehr fertig gestellt.

Hier entstand nach dem 2. Weltkrieg der Ortsteil Großberghofen-Siedlung. So hat sich der Ort Großberghofen selbst nicht in dem Maße verändert wie andere Dörfer in der Gegend.

Allerdings ist die Entwicklung der letzten 35 Jahre nicht spurlos am Dorf vorübergegangen. Von der rein bäuerlichen Struktur sind nur sieben Landwirte übrig geblieben.

Die ehemaligen Landwirte bewohnen noch ihre Hofstellen. Es sind auch schon zusätzliche Wohnhäuser im Bereich der Anwesen errichtet.

Die Menschen arbeiten zum großen Teil in Betrieben im Umfeld von München. Nur ein kleiner Teil findet innerhalb der Gemeinde Beschäftigung, denn gewerbliche Möglichkeiten sind in der Gemeinde Erdweg gering.

Vor Jahren haben der Metzger und der örtliche Kramerladen geschlossen. Auch gewerbliche Unternehmen wie das Baugeschäft mit Sägewerk, wie die Schreinerei, wie der Wagner und Schied existieren nicht mehr.

Es haben sich aber andere gewerbliche Betriebe im Dorf angesiedelt. Da sind zu nennen: ein Autohaus, ein Malerbetrieb, eine Spenglerei und andere.grossberghofen.jpg

Heute existieren im Dorf mehr gemeinschaftliche Einrichtungen als je zuvor. Zuerst haben die Landschützen ein Vereinsheim gebaut, dann wurde das Feuerwehrhaus umgebaut. In den letzten Jahren wurde der Pfarrhof renoviert. Er bietet nun Versammlungsmöglichkeiten für die örtlichen Gruppen und beherbergt im Obergeschoss das Huttermuseum